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Fast 800 Jahre Geschichte vereinen sich auf der Schlossinsel Mirow. Der Beginn des Baues der Johanniterkirche geht bereits auf das Jahr 1227 zurück, dem Gründungsjahr des Johanniterordens in Mirow. 1648 gelangte die Schlossinsel in den Besitz des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz. Der erste Herzog Adolph Friedrich II. bestimmte die Kirche zur Grabanlage des neuen herzoglichen Hauses.

Mirow3 Alt 03Folgen Sie uns auf einem Spaziergang über die Insel: Sie erreichen das Gelände über eine Brücke und durch das Torhaus, dem ältesten Gebäude Mirows. Der Bau geht auf 1560 zurück. Herzog Karl zu Mecklenburg ließ 1588 über dem Torbogen das Landeswappen anbringen. Gehen Sie entlang der Pflasterstraße. Links sehen Sie die monumentale Johanniterkirche, rechts liegt das Schloss mit dem Kavaliershaus (hinteres Gebäude). Mit dem Bau des Schlosses wurde um das Jahr 1707 begonnen. Baumeister war Joachim Borchmann. In diesem Schloss wohnte nach dem Tod des Herzogs Adolph Friedrich II die Herzoginwitwe Christiane Emilie Antonie mit ihren Kindern. Übrigens waren die Kinder später sehr bekannte Berühmtheiten: Fritz Reuters Dörchläuchting ist Herzogs Adolph Friedrich IV; die Schwester von Dörchläuchting ist die spätere Königin Sophie Charlotte von England und deren Bruder war Herzog Karl, der Vater der Königin Luise von Preußen.

Das Schloss wurde aufwendig rekonstruiert. Die noch erhaltenen Raumkunstwerke dokumentieren die zwei Bauphasen: die erste im Hochbarock wie im Festsaal des ersten Obergeschosses sehr gut wiederhergestellt. 1752 wurde das Schloss noch einmal modernisiert und erhielt sein heutiges äußeres Aussehen. 1761 endete die ständige Hofhaltung und das Schloss diente fortan als Nebenresidenz. Nach dem ersten Weltkrieg und der Enteignung der herzoglichen Familie wurde der Bau museal genutzt, später wurde das Schloss Dienststelle der Wehrmacht. Bis 1978 war das Schloss schließlich ein Seniorenheim. Das Schlossensemble ist heute im Besitz des Landes Mecklenburg-Vorpommern und wurde seit 1999 schrittweise wiederhergestellt, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Schloss ist ein einzigartiger Zeitzeuge der Strelitzer Landeskultur. Heute erwartet den Besucher auch ein moderner Ausstellungspart, der mit spannenden Geschichten und Medienstationen vom Schicksal des Schlosses, seiner Bewohner und des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz berichtet.

Im Kavaliershaus waren die Küchen- und Dienstgebäude untergebracht. Die große Küche befand sich im Mitteltrakt über zwei Etagen. Dieses Haus wird heute als Welcome GrabmalCenter genutzt und trägt den Namen "3 Königinnen Palais". Hier läßt sich die Geschichte des Großherzogtums Mecklenburg Strelitz in einer interaktiven Ausstellung erleben. Wenn Sie die Pflasterstraße weiter gehen, kommen Sie zur Remise, einem Gebäude dessen Entstehungszeitraum nicht genau bekannt ist. Etwas versteckt hinter dem Schloss finden Sie die Liebesinsel. Auf dieser befindet sich das Grabmal von Großherzog Adolph Friedrich VI., der im Jahre 1918 den Tod fand. Sein Leben und auch der Tod sind schleierhaft. Es wird vermutet, dass er sich erschoss. Das Monument auf der Liebesinsel erinnert an ihn, er selbst hat es entworfen. Dieses Denkmal ist zugleich der „zu Stein gewordene" Schlusspunkt der Geschichte des regierenden Hauses Mecklenburg-Strelitz und des Schlosses als herzogliche Residenz.